Obstbäume im Weinberg

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An den richtigen Stellen gepflanzt (z.B. im Norden, an Böschungskanten und in Senken) nehmen Obstbäume den Reben nicht so viel Sonne weg. Natürlich brauchen Sie Platz und verringern so die nutzbare Weinbaufläche. Sie erhöhen aber die Biodiversität und tragen so zu einem robusteren Agrarsystem bei. 

Vier Obstbäume habe ich auf meinem Grundstück übernommen: zwei Apfelbäume, eine Kirsche und einen Pfirsich. Diese Bäume haben es geschafft, denn erst mit der Zeit zeigt sich, welcher Baum sich an seinem Standort wohl fühlt und sich behaupten kann. Mein Kirschbaum ist alt und mächtig. Ein Apfelbaum fiel in einem feuchten Mai um. Ich konnte ihn wieder aufrichten und angebunden trägt er alle zwei Jahre. Der Pfirsich ist ein Wildling. Der Geschmack bitter, die Marmelade lecker.

2011 hatte ich sechs neue Bäume gepflanzt. Ein Mandelbaum in der Spitzkehre, eine Quitte, eine Kirsche und drei Pflaumenbäume. Die Quitte hat sich sofort wohl gefühlt. Schon im zweiten Jahr gab es Früchte. Der Mandelbaum hat mit der Kräuselkrankheit  zu kämpfen und wächst sehr langsam. Die drei Pflaumenbäume kommen jetzt nach fünf Jahren so langsam an ihrem Platz an: die Stämme entwickeln sich und jeder Baum hat dieses Jahr erstmals ca. ein Dutzend Früchte getragen. Die Kirsche ist eingegangen. Auch die Nachpflanzung einer neuen Kirsche 2012 hat es nicht geschafft – ich habe sie dieses Jahr gegen eine Birne getauscht.

2012 habe ich drei Pfirsichbäume gepflanzt. Sie haben auch mit der Kräuselkrankheit zu kämpfen, tragen wenige Früchte und wachsen kümmerlich. Dieses Jahr mit dem sehr feuchten Frühsommer war der Pilzbefall extrem. Fast alle Zweige und Blätter waren betroffen und erst nach der Blüte erholten sich die Bäume etwas. Einen Baum musste ich dieses Jahr ersetzen. Seit November 2016 probiere ich ein ökologisches Rezept aus: 10 %ige Brandweinessiglösung mit einem Spritzer Spülmittel oder Essigreiniger tropfnass auf den gesamten Baum (Äste und Stamm) spritzen. Diese alternative Behandlung wird vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach empfohlen. 2017 waren die Bäume gesünder und es gab wieder Pfirsiche.

2013 habe ich einen Apfelbaum, der lange Zeit von Brombeeren und Gestrüpp überwuchert war, noch einmal umgepflanzt. Bäume bis zu 10 Jahren kann man noch umpflanzen – mein Baum hat es geschafft und seine Wurzeln kommen langsam wieder tiefer.

2016 habe ich drei Birnenbäume und einen Pfirsich gepflanzt. Große Pflanzlöcher, etwas Pflanzerde hinzugemischt, gut angebunden und hoffen, dass sie einen guten ersten Winter verbringen, in dem die Wurzeln Kontakt mit dem Erdreich aufnehmen und wachsen. Insbesondere im ersten und zweiten Pflanzjahr sollten die Bäume gelegentlich kräftig gegossen werden. Aber das ist,  wenn es heiß und das Wasser knapp ist, leichter gesagt als getan. 

Insgesamt habe ich in den letzten fünf Jahren 13 Bäume gepflanzt. Bäume brauchen viele Jahre, um anzukommen und sie brauchen dazu geeignete Bedingungen und eine aufmerksame Pflege. Jedes Jahr werden die Bäume im Februar geschnitten und ich achte darauf, den Bewuchs im Bereich der Baumscheibe kurz bzw. frei zu halten.

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